Ratsbericht 2019 - Schriftlicher Teil
6. Tagung der 12. Synode der EKD 2019 in Dresden
5. Kirche im digitalen Wandel
Die Synode hat beschlossen, den digitalen Wandel der Kirche mit sechs Modulen umzusetzen: Die Projektstelle zum digitalen Wandel ist als Stabstelle weiter zu etablieren, zusätzlich soll eine theologisch profilierte Projektstelle eingerichtet werden. Ferner soll eine dritte Projektstelle Synergien in den Bereichen Verwaltung und IT schaffen und Netzwerkeffekte und Bündelungen erreichen. Viertens ist ein Digitalinnovationsfonds einzurichten und das Konzept „Kirche bei Dir“ zur Steigerung der digitalen Auffindbarkeit von kirchlichen Angeboten, Gebäuden und Veranstaltungen umzusetzen. Dafür ist eine erste Anwendungsversion zu erstellen und zu betreiben.Schließlich ist ein Konzept und ein Prototyp für einen Medienpool zu erarbeiten.
Vgl. Zwischenberichte aus laufenden Zukunftsprozessen der Synode (TOP IV d: Kirche im Digitalen Wandel).
Das Projekt „Kirche im digitalen Wandel“ ist Teil des Zukunftsprozesses, zu dem parallel der Begleitende Ausschuss und das Z-Team arbeiten, vgl. Punkt 1.1. Punkt 8 („Neujustierung einer verlässlichen Finanzpolitik der EKD”) im vorliegenden Bericht.
5.1 Werkstattbericht Info-Service
Der bundesweite „Info-Service evangelische Kirche“ ist seit dem 1. Januar 2019 eine dauerhafte Einrichtung für kirchliche Direktkommunikation. Vorangegangen war eine positive Evaluierung 2018 sowie nachfolgend die Entfristung nach über vier Jahren Projektlaufzeit. Er bedient im Kontext der Stabsstelle Kommunikation im Kirchenamt der EKD die Kanäle Telefonie (0800-5040602), E-Mail (info@ekd.de), Social Media (Facebook, Twitter, Instagram) sowie auch traditionelle Post.
Unmittelbar, schnell und verlässlich ist er erreichbar und reagiert zuverlässig. Rund 70.000 qualifizierte Dialoge in den unterschiedlichen Medien mit Anfragen zu allen kirchlichen Handlungsfeldern und Themen belegen dies. Dazu steht neben einem geschulten und eingearbeiteten Team ein umfangreiches Wissensmanagement sowie E-Mail-Archiv zur Verfügung. Beides wird stetig weiter gepflegt und ausgebaut. Wenn eine Frage nicht direkt beantwortet werden kann, so wird recherchiert bzw. zielgerichtet an die zuständigen Einrichtungen, Landeskirchen und Gemeinden vermittelt.
Es ist zu beobachten, dass sich das Kommunikationsverhalten deutlich wandelt. Angebote evangelischer Kirche werden nicht mehr selbstverständlich in ihrer ganzen Vielfalt vor Ort wahrgenommen. Kirchliches Handeln wird einseitig medial registriert, oft fehlen persönliche Kontakte. Bestimmte Themen polarisieren und fordern heraus, wie z.B. die Seenotrettung im Mittelmeer. Hier ist es wichtig, zugewandt zu reagieren sowie klar und deutlich kirchliche Positionen zu benennen. Wenn auch Argumente häufig nicht fruchten, so wird doch die Reaktion der Institution überhaupt anerkannt.
Eine Aufgabe ist, die Bekanntheit des Angebots intern und extern weiter zu festigen und zu steigern. Dazu finden wiederholend Aktionen in den Sozialen Medien statt, werden die Kontakte mit den Landeskirchen intensiviert und nachjustiert. Auch ein Messeauftritt beim Dortmunder Kirchentag im Juni 2019 auf dem „Markt der Möglichkeiten“ hat dazu beigetragen. Sämtliche Publikationen der EKD erscheinen mit den Kontaktdaten, ebenso sind die Kontaktdaten im Internet präsent. Darüber hinaus muss nach über fünf Jahren Laufzeit umfangreich die Technik ergänzt bzw. ausgetauscht werden.
Vorhandene Rücklagen werden für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Durch die Seismographfunktion können Themen mit Bedarf benannt und entsprechende Angebote im Kontext der Stabsstelle Kommunikation umgesetzt werden. Dazu zählen kleine Filme (GIFs) zum Kirchenjahresverlauf, Schaubilder und Erklärfilme, die sich auch für den Einsatz in den Sozialen Medien eignen und einen Kontakt anbieten.