Gebote
Leitlinien für gelebte Liebe
Für den christlichen Glauben spielen Gebote eine wichtige Rolle: Sie geben Richtlinien vor, wie Menschen untereinander, mit sich selbst und mit Gott umgehen sollen. Die 10 Gebote aus dem Alten Testament sind besonders bekannt. Als Jesus nach dem „höchsten Gebot“ gefragt wird, antwortet er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 22, 37-40). Zusammengefasst heißt das: Die Liebe ist Maßstab für das Zusammenleben. Denn sie erfüllt alle Gebote.
Die Gebote und ihr Ursprung
Wo sind die Gebote entstanden?
Der biblischen Erzählung zufolge hat Gott Mose die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai auf zwei steinernen Tafeln gegeben.
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Wo finde ich die Gebote?
Die Zehn Gebote sind Teil der Thora, so nennt man im Judentum die fünf Bücher Mose, die alle Gesetze enthalten. Die 10 Gebote stehen im Alten Testament an zwei verschiedenen Stellen: 2. Mose 20,1–17 und 5. Mose 5,6–21.
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Warum sind die Gebote für evangelische Christinnen und Christen wichtig?
Die Gebote haben nicht nur einen besonderen Stellenwert in der Bibel oder Religionsgeschichte; sie sind auch heute noch wichtig. Für Martin Luther hatten die Gebote zwei Funktionen: Zum einen geben sie vor, was ethisch geboten ist. Zum anderen führen sie dem Menschen aber auch seine Unzulänglichkeit vor Augen. Er scheitert an den Geboten und merkt, dass er aus eigener Kraft kein gottgefälliges Leben führen kann. Deswegen ist jeder Mensch auf Gottes Gnade angewiesen.
Die 10 Gebote
Hier kommt die Liste der 10 Gebote nach der Zählung von Martin Luther:
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Erstes Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
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Zweites Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
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Drittes Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.
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Viertes Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
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Fünftes Gebot
Du sollst nicht töten.
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Sechstes Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.
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Siebtes Gebot
Du sollst nicht stehlen.
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Achtes Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
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Neuntes Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
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Zehntes Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
Gebote: Ihre Bedeutung
Warum werden Gebote benötigt?
Gebote helfen wie auch Gesetze, ein friedliches Miteinander von Menschen zu ermöglichen. Sie legen fest, welche Verhaltensweisen in einer Gemeinschaft von Menschen erlaubt und gewünscht sind. Gleichzeitig zeigen Gebote Grenzen auf, wo Fehlverhalten beginnt.
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Was versteht man unter einem Gebot?
Ein Gebot ist eine Richtlinie für ethisch richtiges Verhalten. Dabei haben Gebote mehr Facetten als Gesetze, denn Gebote beziehen sich auf zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch genauso auf die Beziehung zwischen Gott und Mensch.
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Wobei helfen die Gebote?
Gebote helfen, das friedliche Zusammenleben von Menschen zu ermöglichen. Gebote schaffen klare Regeln, welche Verhaltensweisen richtig und welche falsch sind. Damit helfen sie auch, ein Bewusstsein für ethisches Verhalten zu entwickeln.
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Welches ist das wichtigste Gebot?
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 22, 37-40). So lautet Jesu Antwort, als er nach dem höchsten Gebot gefragt wird. Jesus legt damit einen Maßstab fest, der sich in allen Geboten zeigen soll: Die Liebe. Denn sie erfüllt alle Gebote.