EKD-Fachforum ‚Inklusive Kirche gestalten‘ 2022
Weil Inklusion Freude macht …
Mit dem neuen Orientierungsrahmen der EKD und der Diakonie Deutschland Aktionspläne entwickeln.
Im Mittelpunkt der Fachtagung für Inklusionsverantwortliche und Interessierte an Inklusion, Diversität und Teilhabe sowie Expert*innen in eigener Sache aus Kirche, Diakonie, Politik und Zivilgesellschaft steht die Vorstellung des neuen Orientierungsrahmens zur Förderung von Inklusion in Kirche, Diakonie, kirchlichen Einrichtungen und Werken durch das Instrument von Aktionsplänen. Der Orientierungsrahmen von EKD und Diakonie Deutschland, der von einem weiten Inklusionsverständnis ausgeht, wurde durch die vom Rat der EKD eingesetzte Arbeitsgruppe Aktionspläne ‚Inklusive Kirche gestalten‘ (AGORAPIK) in enger Abstimmung mit dem bisherigen EKD-Expert*innenbeirat Inklusive Kirche erarbeitet und durch den Rat der EKD angenommen.
Schon die Orientierungshilfe des Rates der EKD „Es ist normal, verschieden zu sein. Inklusion leben in Kirche und Gesellschaft“ (2014) unterstrich, dass Kirche und Diakonie keinen Sonderraum einnehmen (Rat der EKD 2014, 19, 76) und empfahl Aktionspläne zu erstellen. Der nun vorliegende EKD-Orientierungsrahmen bezieht sich auf die beiden „Nationalen Aktionspläne“ und die im NAP 2.0 aufgeführten dreizehn Handlungsfelder. Er gibt Auskunft über rechtliche Verpflichtungen im kirchlich-diakonischen Raum, um so so die Umsetzung konkreter Maßnahmen zu erleichtern, und er beschreibt den Prozess der Erstellung, Durchführung und Fortschreibung von Aktionsplänen.
Der Auftrag der Kirche mit ihrer Diakonie ist die Kommunikation des Evangeliums. Er konkretisiert sich in allen Handlungsvollzügen kirchlichen Lebens in Vielfalt und vom Heiligen Geist getragen (Liedke 2016b, 190). Er konkretisiert sich in Freiheit, Verantwortung und Hoffnung in Gestalt einer öffentlich wirksamen Kirche (vgl. Schlag 2012, 14). Im Rahmen inklusiver Kirchenentwicklungen sind Gemeinden und andere kirchliche Orte Formen einer Gemeinschaft, die niemanden ausschließt, sondern geistliches Leben so gestaltet, dass alle willkommen sind (vgl. EKD 2014, Kapitel 5).
Gottesdienst, Abendmahl, Taufe, Kasualien, Bildungsarbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Konfirmand*innenarbeit, Seelsorge und kirchengemeindliches Leben öffnen die Tür für alle, berücksichtigen besondere Bedürfnisse und leben die gleiche Anerkennung in Christus. Diese inklusive Haltung entspricht dem Proprium kirchlichen Handelns und kirchlichen Seins. Geistliches Leben durchdringt alle Lebensbereiche, auch die Handlungsfelder des Nationalen Aktionsplan Inklusion (s. Kapitel 4.2).
4.1.3.1 Ziele
• Das geistliche Leben in seiner Differenziertheit wahrnehmen
• Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit evangelischer Spiritualität respektieren und würdigen
• Allen Menschen im kirchlichen Leben unter Berücksichtigung ihrer besonderen Bedürfnisse Teilhabe und Teilgabe ermöglichen