Kind mit Laterne auf den Schultern eines Mannes beim Martinsumzug

Martinstag

Hintergründe, Geschichten & Bräuche zu Sankt Martin

Laternen, Lieder und das Teilen einer Brezel: Der Martinstag gehört zu den beliebtesten Festen im November. Der Tag erinnert an den, im November 397, verstorbenen Bischof Martin von Tours. Er soll Kranke geheilt haben und dient als Wohltäter. Besonders bekannt ist die Legende, nach der er als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.
Doch die Bräuche rund um den Martinstag am 11. November sind regional sehr unterschiedlich geprägt und haben verschiedene Ursprünge.

Die Legende von Sankt Martin

Der heilige Martin, wurde wohl um das Jahr 316 in der Region des heutigen Ungarns geboren. Der Legende nach ritt der junge, noch ungetaufte, römische Soldat Martin an einem kalten Wintertag durch das Stadttor der nordfranzösischen Stadt Amiens. Dort entdeckte er einen halbnackten, frierenden Bettler, der ihn um Almosen bat. Münzen hatte Martin jedoch keine bei sich. Er hatte lediglich die Kleider, die er selbst am Leibe trug. Kurz entschlossen griff er zu seinem Schwert und schnitt seinen Mantel in zwei Teile: Den einen Teil gab er dem Bettler, den anderen behielt er selbst.

In der darauffolgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Später schloss sich Martin dem Bischof Hilarius von Poitiers an, der ihn im Jahr 351 taufte. Martin empfing schließlich die niederen Weihen. Als Geistlicher gründete er nun das erste Kloster Galliens. Im Jahr 371 wurde Martin in einem Volksentscheid zum Bischof von Tours gewählt und empfing am 4. Juli schließlich die Bischofsweihe.

Am 11. November 400 soll Martin von Tours schließlich gestorben sein. An seinem Todestag orientiert sich bis heute der Termin der Martins-Umzüge.

Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn. Zudem wurde am Martinstag das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren. Diese Abgaben wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt. Einige der Bräuche rund um den Martinstag sind daher nicht nur auf die Legende des heiligen Martins zurückzuführen, sondern auch auf den Abschluss des Wirtschaftsjahrs. 

 

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