„Wir begleiten junge Menschen an einem wichtigen Übergang“
Pfarrerin Monika Christ über Einschulungsfeiern, ihre Bedeutung und zeitgemäße Gestaltung
Welche Rolle spielen Kaubonbons für frisch gebackene Schulkinder? Monika Christ kann es verraten. Die Gemeindepfarrerin aus Hör-Grenzhausen im Westerwald gestaltet seit Jahren viele Gottesdienste und Feiern zur Einschulung. Sie ist Expertin aus der Praxis und kümmert sich im Auftrage der hessen-nassauischen Landeskirche auch um die Weiterentwicklung der Formate. Im Interview spricht sie über ihren Umgang mit Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern aber auch die Zusammenarbeit mit Vertreter:innen anderer Religionen.
Wie sinnvoll sind Gottesdienste zum Schulanfang heute noch, da immer weniger Kinder einen christlichen Hintergrund haben?
Monika Christ: Schulgottesdienste stellen ein Ritual zur Verfügung – zur Einschulung oder zum Schulabschluss. Hier auf dem Land sind es immer noch hauptsächlich die christlichen Kirchen, die das anbieten. Meine Erfahrung ist, dass Menschen sehr offen sind, wenn man das tut, was man am besten kann. Das ist bei uns Christen eben etwa die Begleitung durch Rituale. Das ist auch für Menschen, die unseren Glauben nicht teilen, authentisch. Sie können das Ritual mitgehen und sind dankbar für die Begleitung an einem wichtigen Übergang im Leben.
Diese Übergangsrituale sind also das Alleinstellungsmerkmal eines Gottesdienstes an dieser Lebensstation − unabhängig davon, was einer glaubt oder nicht?
Christ: Genau danach fragen die Schulen auch. Weniger nach christlichen Inhalten wie Nächstenliebe oder die Aufbruchsgeschichten bei Abraham und Mose. Gefragt ist die Begleitung im Übergang − und Segen. Es kann sein, dass das anders formuliert wird, aber ich würde es als Segen bezeichnen. Eine Zusage von außen, dass Menschen einen Übergang meistern werden − von Gott begleitet, wenn sie daran glauben, oder von Menschen, die ihnen lieb sind. Das System Schule funktioniert nach Noten. Schülerinnen und Schüler, Lehrer:innen, Schulleitungen, Eltern – alle, die Teil dieses Systems sind − erlebe ich als dankbar, wenn ein Wort von außen kommt, dass all diese Gruppen ernst nimmt. Segen kann dann schon heißen: Alle kommen in den Blick, die an diesem Übergang beteiligt sind.
Welche verschiedenen Formen des Schulanfangsgottesdienstes gibt es denn inzwischen?
Christ: Wenn wir in der Kirche feiern – manchmal gibt es eben keinen anderen Ort, der groß genug wäre für alle – verantworte ich das. Es gibt eine Liturgie, die einem christlichen Gottesdienst folgt. Wenn immer möglich, beziehe ich Partnerinnen und Partner aus der muslimischen Community mit ein. Das müssen nicht unbedingt Leute aus Moscheegemeinden sein. Manche Schulen haben Lehrerinnen für Türkisch, die Muslime sind und ihre Gebete und Rituale einbringen können. Das würde für Jüdinnen und Juden genauso gelten. Interreligiöse Offenheit ist selbstverständlich für mich.
Bei einer multireligiösen Feier – Gottesdienst sagen wir nicht, weil meine Erfahrung ist, dass die Muslime sich leichter tun, dazu zu kommen, wenn es nicht Gottesdienst heißt – haben wir Religionsvertreter:innen gemeinsam den Hut auf. Das war hier aber nur eine Zwischenform, die gibt es bei uns gerade nicht mehr.
Wir haben aber Einschulungsfeiern, vor allem in der Grundschule, die sind überhaupt kein Gottesdienst mehr. Moderiert von der Schulleiterin beteiligen sich verschiedene Gruppen an der Gestaltung: Christliche und muslimische Vertreter:innen, aber auch der Kinderschutzbund oder die Schulsozialarbeit. Jeder hat einen Beitrag, und wir sprechen uns vorher thematisch ab, damit es nicht nur ein Sammelsurium an guten Wünschen wird. Dadurch ergibt sich für die Schülerinnen und Schüler, so meine Hoffnung, ein stimmiges Bild und sie fühlen sich insgesamt wahrgenommen.
Auch bei der Form der Einschulungsfeier, die sich vor allem in den weiterführenden Schulen etabliert hat, bin ich zu einem Beitrag eingeladen. „Gute Worte, Wünsche, Segen“, so heißt es meistens im Programm. Da steht dann gar nichts mehr von christlich. Ich wechsele mich mit dem katholischen Kollegen ab dabei, und für mich wäre optimal, wenn im dritten Jahr ein muslimischer Vertreter an der Reihe wäre. Das klappt leider im Moment noch nicht. Der Rahmen ist immer gleich, es gibt viele Informationen für Schüler:innen und Eltern, und unsere „guten Wünsche“ sind da eben auch ein Programmpunkt, das „Wort von außen“, von dem ich vorhin gesprochen habe. Segen kann überall seinen Platz haben.
Das ist dann aber religiöse Feier, kein Gottesdienst mehr?
Christ: Trotzdem bringen wir eine Form von Transzendenz mit. Ein großes Wort vielleicht. Menschen sind immer mehr als das, was sie leisten oder versäumen, in Schule oder Familie. Vor allem in den weiterführenden Schulen ist mir diese Botschaft wichtig: Wir sind schon wer, bevor wir etwas leisten.
Das erinnert an die lutherische Kernbotschaft der Rechtfertigung …
Christ: Der Ton bei den Schulfeiern ist ja immer ähnlich: Herzlich willkommen, schön, dass ihr da seid! Es passiert etwas Neues, das wird auch schwierig sein, ihr müsst euch anstrengen, aber wir sind für euch da. Was wir als Liturg:innen dort ergänzen, ist: Ganz egal, ob alles gelingt, scheitert oder was auch immer passiert – davon hängt nicht der Wert einer Person ab, nicht, ob du ein guter Freund, eine gute Freundin bist. Das ist es auch, was die Schulen, glaube ich, von uns erwarten.
Wie wichtig ist die Kooperation mit Schulleitungen, Lehrer:innen und Eltern?
Christ: Ich bin in engem Kontakt mit den Schulleitungen. Bei Wechseln stelle ich mich vor und mache klar, dass ich keine christliche „Mission“ betreiben will. Ich erkläre ganz genau, was ich mit Schulgottesdiensten will, um die Tür offen zu halten. Manchmal werde ich zu Lehrerkonferenzen einladen und stelle mich dort den kritischen Fragen, was christliche Gottesdienste an der Schule noch zu suchen haben. Das erkläre ich, und das Lehrerkollegium kann darüber weiter beraten. Dadurch entsteht sofort ein persönlicher Kontakt. Die merken, dass eine interreligiöse Offenheit von meiner Seite da ist. Die Auffassung, dass Rituale notwendig sind in der Schule, teilen viele.
An der „Realschule plus“, wo weniger als 20 Prozent der Schülerschaft noch irgendeinen christlichen Hintergrund haben, rief ich muslimische Eltern an und fragte sie, was ich bei der Einschulungsfeier sagen solle, das auch in ihrem Sinn wäre. Den meisten fiel erst mal nichts ein. Wenn man sie aber nach dem fragt, was dieser Tag der Einschulung für sie bedeutet, sagen sie das, was alle Eltern antworten: Die Kinder werden so schnell groß, wir haben Sorge, ob sie es auf der weiterführenden Schule schaffen werden, sind aber auch stolz wie Bolle, was aus ihnen geworden ist, dass vier Jahre Grundschule geschafft sind.
An welcher Stelle stehen Menschen emotional? Was brauchen sie im Miteinander und was kann ich anbieten – aus meiner Tradition und aus meinem Glauben? Das kennen wir Pfarrer:innen ja auch aus Tauf- oder Traugesprächen. Muslimische Menschen sagen häufiger, dass sie es ganz angenehm finden, wenn Christinnen und Christen über ihren Glauben sprechen, weil es die Geschichten sind, die auch sie kennen. Eine Muslima sagte: Wir sind doch alle Mütter, und natürlich legen wir das Wertvollste, was wir haben, unsere Kinder, Gott ans Herz. Sie sieht mich agieren und ich gebe ihrem Übergang als Mutter Worte. Ich setze darauf, dass sich Menschen auch bei mir oder bei der Schulleitung melden – denn ohne Rückmeldungen lerne ich nichts dazu.
Wie würden Sie Ihre Rolle definieren?
Christ: Bei schulischen Anlässen sehe ich mich als Begleiterin derer, die gerade an einem Übergang stehen. Als Person und als Pfarrerin zelebriere ich jeden Übergang in Gottes Gegenwart. Das kann ich nicht für mich behalten und brauch es auch gar nicht. Wenn ich über oder mit Gott rede, findet das niemand komisch. Komisch fänden es Menschen, wenn ich ihnen überstülpen würde, es selbst auch so zu machen. Das wäre aber auch für mich merkwürdig.
Wie muss eine Feier zum Schulanfang heute gestaltet sein?
Christ: So konkret wie möglich, ist meine Erfahrung. Symbole eignen sich immer gut, wir dürfen dabei aber nicht plump agieren. Ein Kugelschreiber, der blinkt und auf dem draufsteht: „Jesus bringt Licht in dein Leben“ ist noch nicht automatisch ein Zuspruch. Wenn der Kugelschreiber den Fünftklässlern gefällt, kann ich mir vorstellen, ihn zu verwenden. Aber dann muss auch Inhalt kommen. Wenn ich Schwierigkeiten habe, den Leuten zu sagen, warum Jesus ihr Licht im Leben ist, weil eben viele mit Jesus keine Verbindung haben, dann brauche ich auch die Kugelschreiber nicht verschenken. Ich setzte gerne symbolische Gegenstände ein, etwas zum Anfassen, das erstmal auch irritieren kann. Einen Gottesdienst habe ich etwa mit Schuhen gestaltet: Schuhe, die uns durchs Leben tragen – die haben mit Gott überhaupt nichts zu tun, öffnen aber einen Zugang zu den jungen Menschen, ohne dass die das Gefühl haben, ich eigne mir deren Lebenswelt, die ja im Moment nicht meine ist, an.
Bei der Einschulung verwende ich häufig Kaubonbons. Die benutze ich als Hilfsmittel, wenn es darum geht, sich selbst zu sagen, dass man gut ist. Was vielen schwer fällt. Dann stecke ich mir immer dieses Bonbon in den Mund, sage: Mensch, heute dürfen wir mal mit vollem Mund sprechen. Und schon wird es leichter, Dinge auszusprechen. Das Bonbon transportiert mir meinen Inhalt.
Ich darf keine Aussage einfach so raushauen. „Jesus liebt dich“ ist kein Inhalt, der für alle Menschen automatisch verständlich wäre. Wenn ich schon das Gefühl habe, diese Aussage teilt in diesem Setting keiner, dann brauche ich diesen Satz auch nicht, dann muss ich andere Worte finden, um die mir wichtigen Inhalte unter die Leute zu bringen.
Ihre christliche Prägung scheint bei einer solchen Einschulungsfeier also eher im Hintergrund mitzuschwingen, als allzu explizit zu werden?
Christ: Sie ist schon explizit, wenn ich spreche. Alle Glaubensinhalte versuche ich, in Ich-Form zu formulieren. Oder ich sage: „In der Tradition, in der ich stehe.“ Ich benutze natürlich auch biblische Geschichten, erkläre aber immer den Zusammenhang: Menschen, die an Gott glauben, haben ihre Geschichten aufgeschrieben. Sie haben geglaubt, dass Jesus übers Wasser gehen kann und dass er sie auch ermutigt, übers Wasser zu gehen. Wie wäre denn das, übers Wasser zu gehen? So versuche ich, den Inhalt, diese Erfahrung für alle zu öffnen, ob sie nun selbst glauben oder nicht.
Biblische Geschichten spielen also schon immer noch eine Rolle?
Christ: Ja. Diese Geschichten sind einfach so kraftvoll. Die vom Übers-Wasser-Gehen haben Menschen aufgeschrieben, um ihren Glauben und ihr Vertrauen zu beschreiben. Die Bibel ist voll von Aufbruchsgeschichten, die passen gut für eine Einschulungsfeier.
Es ist aber nicht so, dass ein Bibeltext gelesen wird wie im traditionellen Gottesdienst? Sondern es ist eine Geschichte, die die Pfarrerin erzählt.
Christ: Von der die Pfarrerin aber natürlich sagt, dass sie nicht ausgedacht ist, sondern in der Bibel steht. Wichtig ist mir, dass das Zuhören ermutigt oder zu irgendeinem Erkenntnisgewinn führt. Wir müssen die Geschichten so präsentieren, dass klar wird: Sie sind nicht verstaubt und von vorgestern, sondern behandeln Dinge, die mich auch heute angehen – etwa die Frage: Wo kriege ich eigentlich Vertrauen her, wenn mein Grundgefühl gerade ein anderes ist? Die Einschulung ist ein wunderbarer Anlass, um die biblischen Geschichten zum Leuchten zu bringen.
Was funktioniert dagegen nicht mehr, Ihrer Erfahrung nach?
Christ: Das klassische Verfahren, von einem biblischen Text her zu kommen und den auszulegen, halte ich nicht mehr für angemessen. Auch das bloße Aneinanderreihen von Elementen – also wir machen Fürbitte, Vater unser und dann lesen noch zwei Schülerinnen was aus einer Sure vor – reicht mir weder theologisch noch in der Form der Feier. Am besten wäre, man würde eine Form finden, die tatsächlich inter- oder multireligiös funktioniert. Wenn es nicht der Segen ist, dann muss es etwas anderes sein, finde ich.
Wie beziehen Sie Schüler:innen mit ein?
Christ: Ich versuche, jeden Gottesdienst mit Schülerinnen und Schülern vorzubereiten. Den Gottesdienst für die neuen, jetzt ankommenden Fünftklässler bereite ich gerade mit den letztjährigen Fünfern vor. Ich frage sie, an was erinnert ihr euch aus den ersten Schulwochen? Dann erzählen sie zum Beispiel, dass sie die Toiletten in der weiterführenden Schule viel dreckiger fanden als in der Grundschule oder dass das Mensaessen viel besser war als erwartet. Es gibt sogar einen Burger-Tag. Oder ein Schüler aus dem Iran berichtet, dass in seinem Heimatland nicht jedes Mädchen selbstverständlich in die Schule geht. Diese konkreten Geschichten sind genau das, was ich im Gottesdienst brauche. Ich versuche, die Sprache der Jugendlichen aufzunehmen, im besten Fall tragen sie ihre Sachen selbst vor.
Wo liegen die größten Fallstricke bei der Zusammenarbeit mit anderen Religionen und Überzeugungen?
Christ: Es passiert mir immer wieder, dass ich das, was mir bei einer Einschulungsfeier wichtig ist, einfach auf die anderen übertrage – etwa auf meine muslimischen Partner:innen. Ich unterstelle nach allem, was ich über den Islam weiß, dass die Inhalte dort auch so vorkommen. Man sollte aber hören, was den anderen tatsächlich wichtig ist und was sie aus ihrer Tradition mitbringen. Unter Umständen ist das eben was anderes. So habe ich etwa gelernt, dass Segen im Muslimischen und im Christlichen nicht das Gleiche ist, weder im Rang noch in der theologischen Vorstellung. Für die Muslime hier hat das mehr mit Gebet zu tun.
Für die muslimischen Partner:innen ist es viel weniger selbstverständlich, ein Gebet selber zu schreiben. Freies Beten kommt in deren Alltag weniger vor, sondern sie verwenden geprägte Gebete oder lesen eine Sure aus dem Koran.
Es ist wichtig, deutlich zu machen, dass in der gemeinsamen Feier verschiedene Traditionen zusammenkommen, die dasselbe wollen, nämlich Bitten für den anstehenden Lebensübergang vor Gott tragen. Das innerhalb der Feier deutlich machen, ohne ständig erklären zu müssen, ist die hohe Kunst dabei.
Man sollte also eine große Offenheit haben, wenn man sich im multikulturellen, multireligiösen Feld der Schulen bewegt?
Christ: Ja. Türöffner ist für mich immer der Kontakt zu den Menschen. Zur Religion kann ich mir viel anlesen, aber es kommt ja immer auf die Milieus an. Die können ganz unterschiedlich sein, je nachdem, ob die Menschen eben aus der Türkei, aus Afghanistan oder dem Iran kommen. Die Lehrkräfte für den muttersprachlichen Unterricht, wie das bei uns heißt, sind für mich die ersten Ansprechpersonen. Selbst wenn sie mit Religion nichts am Hut haben, können sie mir wichtige kulturelle Auskünfte geben, an die ich dann anknüpfen kann. Auch Schulsozialarbeiter sind da Gold wert. Man muss die Menschen fragen, und die sind meist total dankbar.
Sie sind also selbst sehr aktiv?
Christ: Ja, denn die Schulsozialarbeiterin kommt von sich aus nicht auf die evangelische Pfarrerin zu, weil sie dazu erst mal keine Veranlassung hat. Aber umgekehrt sind das total wertvolle Gespräche, und Türöffner, sich um Familien, um Kinder und Jugendliche gemeinsam zu kümmern. Also ist es nicht nur eine Offenheit, sondern ein inzwischen eigeninitiatives Zugehen, um deutlich zu machen: Evangelische Kirche ist interessiert, mitzumachen. Die wenigsten sagen, Kirche wollen wir da nicht – so ist meine Erfahrung.
Sie haben als Gemeindepfarrerin einen sogenannten Ersatzauftrag. Welche Chancen eröffnet das?
Christ: Ich wäre verpflichtet, vier Wochenstunden Religion zu unterrichten. Davon bin ich befreit und kümmere mich in dieser Zeit stattdessen um Schulgottesdienste und deren Weiterentwicklung. Diese Arbeit braucht Freiraum in einem Feld, das komplexer wird. In Zukunft werden nicht mehr alle alles machen können. Aber es wird hoffentlich so sein, dass Menschen sich professionalisieren können, etwa für den Bereich Schule. Die Ergebnisse meiner Arbeit möchte ich denen zur Verfügung stellen, die weniger Gelegenheit haben. Trotzdem braucht natürlich jeder, der Schulgottesdienste vorbereitet, auch Zeit, um die nötigen Gespräche zu führen, Kontakte zu pflegen. Das ist aufwendig.
Die Anbindung ans Gemeindepfarramt scheint nötig, um diese Arbeit machen zu können. Ein Spezialpfarramt, eine Profilstelle auf höherer Ebene würde nicht funktionieren?
Christ: Ich bin jetzt seit zehn Jahren hier am Ort und kenne die Leute, weiß, wen ich anrufen kann. Käme ich von außen, würde das nicht funktionieren. Wir müssen unsere Arbeitsstrukturen so gestalten, dass wir diese Felder auch weiter professionell bedienen können – das heißt, nicht das Gefühl haben, wir tingeln nur überall herum und liefern ab. Ich möchte die Arbeit inhaltlich, theologisch durchdringen.
Die Ergebnisse Ihrer Arbeit werden auch veröffentlicht, um Anregungen zu geben?
Christ: Ich habe Materialien für das Religionspädagogische Amt und das Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erstellt. Ich glaube, dass viele Gemeindepfarrerinnen und Pfarrer spezielles Wissen haben. Auch die Schulpfarrerinnen und Schulpfarrer machen eine super Arbeit. Kontakte knüpfen, Inhalte austauschen – das müssten wir noch viel mehr kultivieren.
Interview: Jörg Echtler