Kurschus: Auf die Straße gehen und Hassgeschrei entgegentreten
EKD-Ratsvorsitzende zur Jahreslosung 2022
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, ruft in ihrer Botschaft zum Jahreswechsel dazu auf, beherzte Taten und Zeichen zu riskieren: „Ich kann Türen aufmachen, auf die Straße gehen, bei den Ungeliebten sein, Hassgeschrei entgegentreten.“ Die Jahreslosung für das neue Jahr „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6, 37) meine uns alle, wie wir auf der Schwelle des neuen Jahres zu Christus kommen: Gezeichnet und zerrupft, erschöpft und ungeduldig. Auch im Glauben erschüttert: „Und plötzlich wird mir bewusst, er sagt es tatsächlich zu mir.“
Der Blick zurück auf ein zu Ende gehendes Jahr präge die Ausschau auf das, was kommen mag, so Kurschus: „Jede versuchte Antwort ruft neue Fragen auf den Plan. Auch Fragen nach Gott, Fragen an Gott. Krankheit und Tod, Endlichkeit und Ohnmacht und Schuld können wir schon lange nicht mehr als tragische Abweichung vom ‚Normalen‘ begreifen. Sie toben sich aus in der Mitte des Lebens und rücken uns hautnah auf den Leib. Tagtäglich.“
Das göttliche Versprechen des Verses aus dem Johannesevangelium stelle uns aber aufrecht und wach in die Gegenwart: „Denn wenn ich tatsächlich da bleiben darf, bei Christus, dann gehen mir die Augen auf dafür, wobei es in dieser Welt um Gottes und der Menschen willen nicht bleiben darf.“
Als Jahreslosung wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) jeweils drei Jahre im Voraus ein Vers aus der Bibel ausgewählt. Die Jahreslosung dient vielen Christinnen und Christen als Leitvers für das Jahr.
Hinweis: Die vollständige Auslegung der Jahreslosung durch die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, finden Sie ab 1. Januar 2022 unter www.ekd.de/jahreslosung2022 (zuerst erschienen in „Unsere Kirche“)
Hannover, 29. Dezember 2021
Pressestelle der EKD
Annika Lukas