EKD-Ratsvorsitzender würdigt neue Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
„Das kirchliche Zeugnis gewinnt an Ausstrahlung“
Zum 1. Januar entsteht aus dem Zusammenschluss der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen die neue Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Damit reduziert sich die Zahl der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von bisher 23 auf 22. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, würdigt diesen Prozess:
„Ich freue mich darüber, dass wir am 1. Januar die Gründung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) feiern können. Diesen Neubeginn begleite ich mit herzlichen Segenswünschen. Der Weg zu diesem Ziel war nicht leicht; denn ein solcher Neubildungsprozess ist mit schmerzlichen Verlustgefühlen verbunden. Deshalb hat die Vorbereitung dieses Schritts allen Beteiligten Geduld, Kompromissbereitschaft und Beharrlichkeit abverlangt. Heute ist es wichtig festzustellen: Die Zusammenführung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen bildet eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung kirchlichen Lebens in dieser Region; und er ist ein ermutigendes Signal für den Reformprozess in der Evangelischen Kirche in Deutschland insgesamt. Die Traditionen der beiden bisherigen Landeskirchen gehen nicht verloren, sondern kommen in einem größeren Ganzen neu zur Geltung. Auch hier gilt: Das kirchliche Zeugnis gewinnt an Ausstrahlung, wenn wir zusammen tun, was wir zusammen besser tun können.“
Bereits seit 2004 haben die beiden Landeskirchen in der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland zusammengearbeitet. Die neue vereinigte Kirche hat über 910.000 Mitglieder in 3.315 Kirchengemeinden, die von 1.091 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut werden. Sie besteht aus 38 Kirchenkreisen und 5 Propstsprengeln. 3.862 Kirchen und Kapellen gehören zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die neue Landessynode der EKM wird sich am 23. Januar 2009 konstituieren; ihr werden 84 Kirchenparlamentarier angehören. Die beiden Bischöfe, der Thüringer Landesbischof Christoph Kähler und der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, werden Anfang Juni 2009 ihre Ämter als Leitende Geistliche der beiden Landeskirchen niederlegen. Der neue Landesbischof bzw. die neue Landesbischöfin für die EKM wird am 20. März 2009 von der Landessynode gewählt und am 29. August 2009 im Magdeburger Dom in das Amt eingeführt.
Hannover, 29. Dezember 2008
Pressestelle der EKD
Silke Römhild