Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen
Eine Denkschrift des Rates der EKD, 2007
2.1 Den Frieden vergegenwärtigen und bezeugen
2.1 Den Frieden vergegenwärtigen und bezeugen
- Die Kirche tritt für den Frieden der Welt ein, indem sie zuallererst den Frieden Gottes bezeugt. Gottes Wirken ist zu allen Zeiten geleitet von »Gedanken des Friedens« (Jer 29,11). Dieser Friede umfasst den ganzen Menschen; in ihm kommt der Leib zu seinem Recht, die sozialen Beziehungen sind auf gegenseitige Zuwendung ausgerichtet, und in Dankbarkeit gegenüber Gott kann Lebensfreude wachsen. Bereits in den prophetischen Texten des Alten Testaments findet sich die messianische Erwartung eines Friedensfürsten (Jes 9,5); bei der Geburt Jesu von Nazareth wurde der »Friede auf Erden« als irdische Entsprechung zur »Ehre Gottes in der Höhe« verkündet (Lk 2,14). Jesus pries die Friedensstifter glückselig, »denn sie werden Gottes Kinder heißen« (Mt 5,9). Vor seinem Tod hinterließ er den Seinen zum Abschied seinen Frieden, der die Angst überwindet (Joh 14,27). Als Auferstandener teilt er diesen Frieden mit jedem Friedensgruß aus (Joh 20,19.21.26). Mit der Verbreitung seines Friedens beauftragt er die Jüngerinnen und Jünger: »Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.« (Joh20,21) Zum Wesen des Friedens Christi gehört es, gegeben und weitergegeben, geschenkt und bezeugt zu werden, damit immer mehr Menschen aus dem Frieden leben können.
- Der Grund für die vielfältigen Gefährdungen des Friedens liegt nicht nur in politischen Strukturen und sozioökonomischen Entwicklungen, sondern auch in der Verfassung der menschlichen Natur. Zum Menschen gehört die Sehnsucht nach Frieden ebenso wie die Neigung zur Rivalität bis hin zur Gewaltbereitschaft. Menschen sind zum Guten wie zum Bösen fähig; sie sind nicht nur auf Kooperation angelegt, sondern tendieren auch dazu, die eigenen Interessen ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen. Für den christlichen Glauben ist dieser destruktive Hang Ausdruck der Sünde, nämlich Folge eines verkehrten Verhältnisses zu Gott. In der biblischen Urgeschichte manifestiert sich der »Sündenfall« (1 Mose 3) sogleich als Gewalttat am Bruder (1 Mose 4). Die Herrschaft über die Sünde als Urgrund der Gewalt ist dem Menschen seit Beginn der Menschheitsgeschichte aufgetragen (1 Mose 4,6f.). Die Erzählung von Kain und Abel beschreibt den Beginn des menschlichen Scheiterns an Gottes Auftrag, über die Sünde zu herrschen, aber auch an Gottes Bestimmung, einander Gehilfen zu sein. Die Spur dieses Scheiterns durchzieht die ganze Bibel. Die Sünde bleibt eine Macht über Einzelne und über Kollektive, ja sogar über die ganze Schöpfung. Die Gewalt als Ausdruck der Sünde ist auch deshalb so schwer beherrschbar, weil jeder Gewaltanwendung – auch derjenigen, die ein Mittel zur Abwehr des Bösen sein will – eine innere Dynamik auf ihre eigene Potenzierung hin innewohnt.
- Weil Gott in Christus Frieden stiftet, können Christenmenschen inmitten einer von Gewalt entstellten Welt aus diesem Frieden leben. Der Friede Christi wird in jeder Feier des christlichen Gottesdienstes vergegenwärtigt. Die meisten unserer Gottesdienste enden mit der Weitergabe des Friedens Gottes im aaronitischen Segen: »… und gebe euch Frieden« (vgl. 4 Mose 6,24–26). Die Verkündigung des »Evangeliums des Friedens« (Eph 6,15) in Wort und Sakrament lässt sich insgesamt als Inhalt jedes Gottesdienstes verstehen. Die Beauftragung zum Eintreten für den Frieden auf Erden oder die Beratung über mögliche Wege zu ihm empfangen hier Richtung und Orientierung. In besonders intensiver Weise wird der Friede Christi in der Feier des Heiligen Abendmahls erlebbar. Zu ihr gehört der Friedensgruß, den Christen einander zusprechen. Wenn die Gemeinde in der Feier des Abendmahls Vergebung der Sünden, Frieden mit Gott und Gemeinschaft erfährt, so kann dies Konfliktpotenziale überwinden und neue Zukunft eröffnen. Diesen Frieden nimmt die Gemeinde mit, wenn sie nach empfangenem Mahl mit den Worten »Geht hin in Frieden« verabschiedet wird. Mit den gottesdienstlichen Sprachformen des Grußes, des Zuspruchs und des Segens wird der Friede wirksam ausgeteilt.
- In der gottesdienstlichen Feier wird in vielfältiger Weise für den irdischen Frieden gebetet. Im Gebet für den Frieden (»Verleih uns Frieden gnädiglich«) bringen Christenmenschen zum Ausdruck, dass die Sorge für den Frieden der Welt Rückhalt findet im Vertrauen auf den Frieden Gottes, »der höher ist als alle Vernunft«. In den Fürbitten kommt der Unfriede in der Welt zur Sprache, gerade auch derjenige, den die Medien nicht (mehr) im Blick haben; sie wirken gegen das Vergessen und Verdrängen. Im Gebet wird zum Ausdruck gebracht, dass Menschen im Einsatz für den Frieden auf Erden auf Gottes Geist angewiesen sind und dass Gott die Mitarbeit des Menschen will. In den Fürbitten wird der Opfer von Gewalt und Krieg – seien sie Christen oder nicht – gedacht; dies stärkt das Bewusstsein menschheitlicher Solidarität über alle Grenzen hinweg. Christliche Fürbitten gelten immer auch den Tätern; so trägt die christliche Gemeinde zum Abbau von Feindbildern bei, denn jeder Mensch ist mehr als die Summe seiner Taten (und Untaten). Angesichts von Krisen und Bedrohungssituationen entfalten Friedensgebete und -gottesdienste – meist in ökumenischer Verantwortung – besondere Anziehungskraft. Sie können helfen im Umgang mit der Angst und einen Willen zum Frieden zeigen, der auch politisch wirksam wird.
- Christen kennen nur zu gut das ambivalente Verhältnis von Religion und Gewalt. Religion ist der immer unvollkommene menschliche Versuch, auf die Wirklichkeit Gottes zu antworten. Schon in der alten Erzählung von Kain und Abel wurde ausgerechnet die Erfahrung mit der Gottesverehrung zum Anlass für den ersten Brudermord der Menschheitsgeschichte. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit dieser Ambivalenz ist eine wichtige theologische Aufgabe. Auch die Verbreitung des Christentums war häufig mit der Anwendung von Gewalt gegen Andersgläubige und Kritiker in den eigenen Reihen verbunden. Dazu wurden einzelne biblische Motive und Traditionen aus dem Gesamtzusammenhang der großen jüdisch-christlichen Erzählung von der Geschichte Gottes mit den Menschen herausgenommen und zur Legitimation von Gewaltanwendung im Namen Gottes missbraucht. Vor solchen Missgriffen schützt nur eine durch die historische Kritik hindurchgegangene und hermeneutisch reflektierte Aneignung des lebensdienlichen Sinnes, des Heils-Sinns der biblischen Schriften. Sie erweisen sich dann als Zeugnisse eines (immer wieder von Rückfällen begleiteten) Lernprozesses, der das Gottesbild einbezieht, indem Gott immer deutlicher als der erkennbar wird, der Vergebung schenkt, Versöhnung stiftet und so Frieden schafft. Damit verbindet sich auch die Einsicht, dass Gewalt nicht durch Gewalt zu überwinden ist.
- Die kriegerischen Auseinandersetzungen des frühen Israel werden im Alten Testament weithin nach einem gemeinsamen Muster erzählt: Jahwe, der Gott Israels, wird dabei als »Kriegsmann« (2Mose 15,3) dargestellt, der den Israeliten zum Sieg über die Feinde verhilft. Diese Erzählungen wirken wie eine theologische Überhöhung des Krieges. Doch darf nicht übersehen werden, dass sie keineswegs den Einsatzwillen oder gar einen religiösen Fanatismus bei den Israeliten anfachen, sondern den menschlichen Anteil am Kriegsgeschehen und am Erfolg zurückdrängen. Theologisch zielen sie darauf, dass Israel sich ganz auf Jahwe verlässt. Es ist dieser Gedanke, der bei den Propheten zu der ausdrücklichen Warnung weitergeführt wird, sich nur ja nicht auf militärische Stärke zu verlassen (vor allem Jes 7,9; 30,15; 31,1). Zur prophetischen Verkündigung gehört auch die Aussage, dass Gott in kriegerischen Auseinandersetzungen keineswegs selbstverständlich auf der Seite Israels kämpft, sondern gerade die Feinde als Mittel seines Gerichts in Dienst nehmen kann (z.B. Jes 5,25). In der Krise des Exils ging schließlich aus dem prophetischen Protest die Erwartung eines universalen messianischen Friedens hervor, den Gott als aktiver Schlichter zwischen den Völkern ermöglicht (Jes 2,1–4). Ein anderes befremdliches Motiv begegnet in den sog. Rachepsalmen (z.B. Ps 17, 55, 58, 109). Vielen ist es – aus begreiflichen Gründen – heute gänzlich unmöglich, mit diesen Psalmen zu beten. Sie geben die Empfindungen wieder, mit denen Verfolgte gegenüber ihren Peinigern auf Vergeltung, ja Rache sinnen. Solche Wünsche stehen allerdings schon im Alten Testament unter dem Vorbehalt, dass es allein Gottes Sache ist, die Täter nicht über die Opfer triumphieren zu lassen (5 Mose 32,35f.; vgl. Ps 94,1–11; Jer 15,15). Gott aber wird immer auch als der erfahren, der seinen vernichtenden Zorn begrenzt (1 Mose 6,17f.), auf die Ausübung von Gewalt verzichtet und in seinem Herzen die Güte siegen lässt (z.B. Hos 11).
- Apokalyptische Texte des Neuen Testaments deuten das Ausbrechen von Kriegen und gewalttätigen Konflikten als Zeichen des bevorstehenden Weltendes (Mt 24,1–41; Mk 13; Lk 21,5–36). Allerdings führen sie die Gewalt nie direkt auf Gott zurück, sondern beschreiben das Endgericht Gottes so, dass die Menschen den tödlichen Folgen ihrer eigenen hasserfüllten Taten überlassen bleiben. – Das Wort Jesu, er sei »nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert« (Mt 10,34) spiegelt die frühchristliche Realität wider, in der durch die Annahme des Glaubens an Jesus Streit und Entzweiungen in Familien und vertrauten Beziehungen entstanden. Das »Schwert« steht hier symbolisch für die Trennung von allen natürlichen Bindungen, aber nicht für die Bereitschaft zur Gewaltanwendung. Für letztere gilt vielmehr die Warnung Jesu: »Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen« (Mt26,52). Denn Jesus von Nazareth verkündigt die Liebe Gottes, er verkündigt Gott als Liebe. Von dieser Botschaft inspiriert kennt das Neue Testament viele Wege zur Ausbreitung des Friedens: den Verzicht auf Vergeltung, um die Spirale der Gewalt zu unterbrechen (Röm 12,19f.); die Vergebung, die einen Neuanfang ermöglicht (Eph 4,32); das Zurückstellen eigener Interessen, um in Konflikten Möglichkeiten des Ausgleichs zu finden (Phil 2,3f.); das Ertragen von Unrecht gegen die eigene Person um des Friedens der Gemeinschaft willen (1 Kor 6,7). Die deutlichste Weisung ist jedoch das Gebot der Feindesliebe (Mt 5,43ff.), das jedem Freund-Feind-Denken die Grundlage entzieht.
- Die im Missionsauftrag Jesu gebotene Bezeugung des Evangeliums richtet sich an »alle Völker« (Mt 28,19f.). Ob sie sich ihren Adressaten erschließt, ist freilich für Menschen unverfügbar, denn der Glaube ist eine Frucht des Geistes. Darum ist die Bezeugung des Glaubens durch das Wort ihrem Wesen nach auf freie Zustimmung angelegt und schließt jedwede Ausübung von Zwang und Gewalt im Namen Gottes aus. Um der Freiheit dieses Zeugnisses wie um der Möglichkeit seiner freien Annahme willen sind religiöse und weltliche Ordnung zu unterscheiden, wie es bereits in den Worten Jesu anklingt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist« (Mt 22,21). In reformatorischer Tradition tritt die evangelische Kirche für die klare Unterscheidung von staatlicher Rechtsgemeinschaft und religiöser Glaubensgemeinschaft ein; im modernen Christentum wird sie von den christlichen Kirchen anerkannt. Daran sind fundamentalistische und nationalistische Strömungen im Christentum nachdrücklich zu erinnern. Vertreter anderer Religionen sind zu fragen, inwieweit sie ihrem Selbstverständnis nach zu einer Differenzierung von Religion und Staat, religiösem und säkularem Recht in der Lage sind. Auf Seiten des Islams ist eine Stärkung derjenigen Kräfte wünschenswert, die an der Öffnung ihrer religiösen Tradition für Demokratie und Rechtsstaat arbeiten; gleichzeitig darf im Gespräch zwischen Christen und Muslimen die Frage der Frauenrechte sowie die im Islamismus anzutreffende Verknüpfung der Religion mit politischen Herrschaftsansprüchen und militanter Gewalt nicht tabuisiert werden.
- Wenn Christen im interreligiösen Dialog die religiöse Legitimierung von Gewalt bei anderen thematisieren, so sollten sie nicht verschweigen, dass Teile ihrer eigenen Geschichte im Widerspruch zur Verkündigung Jesu von einer religiösen Überhöhung des Krieges gekennzeichnet und entstellt sind. Im Namen des christlichen Glaubens dürfen weder Heilige Kriege noch der Bellizismus propagiert werden. Wo Christen jedoch im Laufe ihrer Geschichte anders handelten, haben sie geirrt und sind an Gott und den Menschen schuldig geworden.
- Ein wichtiger Beitrag der Religionen zum Frieden besteht darin, dass sie nicht nur auf jede Form einer religiösen Legitimation von Kriegen oder terroristischen Aktivitäten verzichten, sondern diesen auch offen entgegentreten. Wenn die offiziellen Repräsentanten der Religionen dort, wo kriegerische oder terroristische Gewalt mit religiösen Argumenten legitimiert, propagiert oder ausgeübt wird, beharrlich und öffentlich solchen Taten und ihren religiösen Begründungen widersprechen, wird das seine Wirkung auf die Gewaltbereitschaft der Akteure und auf das Bild von der Friedensfähigkeit der Religionen in der Öffentlichkeit und bei den Gläubigen nicht verfehlen.
- Politischer Friede, d.h. die Gewährleistung der äußeren Koexistenz- und Konvivenzbedingungen für Verschiedenheit, und Religionsfrieden, d.h. Toleranz im Umgang mit den identitätsbestimmenden Überzeugungen des anderen, setzen einander wechselseitig voraus. Angesichts des kulturellen und religiösen Pluralismus innerhalb moderner Gesellschaften und in der globalisierten Welt sind verstärkte Bemühungen um einen Dialog zwischen den Religionen ohne Alternative. Waren die auf Frieden und Verständigung ausgerichteten Bemühungen bis in die frühe Neuzeit auf das Christentum, das Judentum und den Islam begrenzt, so müssen sie heute darüber hinausgehen und alle, auch die nicht-monotheistischen Religionen einbeziehen. Jeder ernsthafte Dialog muss von Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt, Wahrhaftigkeit und Empathie geleitet sein. Dazu gehört auch die Bereitschaft, den jeweils eigenen Anteil an Demütigungen und Würdeverletzungen besser zu erkennen, die sich dem kollektiven Gedächtnis anderer Kulturen und Religionsgemeinschaften eingeprägt haben. Ein Dialog zwischen den Religionen setzt bei seinen Partnern eine gefestigte Wertschätzung des Eigenen ebenso voraus wie die Fähigkeit, den Wahrheitsanspruch des anderen gerade dann zu ertragen und als Anfrage gelten zu lassen, wenn er den eigenen Überzeugungen widerspricht. Für Christen ist diese Toleranz eine Form der Nachfolge Christi, dessen Wahrheit sich im (Er-) Leiden, nicht mit Gewalt durchsetzt.
- Die evangelische Kirche bemüht sich auf allen Ebenen, den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen zu fördern und zu ihm beizutragen. Dabei sind die zahlreichen interreligiösen Begegnungen auf der Ebene der einzelnen Gemeinden von grundlegender Bedeutung. Sie werden verstärkt und ergänzt durch Gespräche in Evangelischen Akademien, auf Kirchentagen und in zahlreichen anderen Kontexten des kirchlichen Lebens. Seit vielen Jahren gibt es seitens der EKD sehr intensive und vertrauensvolle Kontakte zum Zentralrat der Juden. Der Vorsitzende des Rates der EKD und führende Vertreter muslimischer Organisationen laden sich seit einigen Jahren gegenseitig zu Gesprächen auf Spitzenebene ein. Dabei werden kontroverse Themen nicht ausgespart. Im näheren Umfeld der EKD ist ferner die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) zu nennen, ein 34 Mitgliedsorganisationen umfassender Dach- und Fachverband für christliche Friedens- und Freiwilligendienste im Raum der EKD, der seit 2002 mit Pax Christi und mehreren muslimischen Organisationen zusammen jährlich einen Workshop zur christlich-islamischen Friedensarbeit in Deutschland veranstaltet.
- So unentbehrlich alle diese Gespräche und Begegnungen auch sind, so notwendig sind klare Grenzziehungen bei Gottesdiensten und Gebeten. Eine religiöse Feier, bei der Menschen unterschiedlicher Religionen gemeinsam beten und dasselbe Gebet sprechen, ist wegen der Unterschiede im Gottesverständnis und schon aus Gründen der Achtung anderer religiöser Überzeugungen auszuschließen. Im Sinne menschlicher Verbundenheit sind dagegen Zusammenkünfte möglich, bei denen Menschen unterschiedlicher Religionen aus gegebenem Anlass nebeneinander oder nacheinander beten [7]. Interreligiöse Begegnungen sollten am Leitgedanken des produktiven Umgangs mit Differenzen orientiert sein. Es kommt darauf an, nicht nur das Anderssein der jeweils Anderen zu akzeptieren, sondern eine Streitkultur zu entwickeln, in der Konflikte in konstruktiver Weise ausgesprochen, ausgetragen und ausgehalten werden können.