Die tiefgründigsten Träume in der Bibel
Bibelserie „Best of Bible“
Gott redet in Träumen mit den Menschen, weiß Hiob, im „Nachtgesicht“ „schreckt er sie auf und warnt sie“ (Hiob 33, 15-18). Mehrere Geschichten der Bibel bestätigen dies. Traumdeuter wie Josef und Daniel helfen, Träume richtig zu interpretieren.
Abimelechs Traum
Eine ausführliche Diskussion führt Gott mit Abimelech im Schlaf. Erst droht Gott dem König von Gerar mit dem Tod, schließlich hat er doch ein Nachsehen. Denn Abimelech hat tatsächlich nichts Schlimmes begangen. Zwar hat er mit Sara, der Frau Abrahams, geschlafen – doch konnte er wirklich nicht wissen, dass sie verheiratet ist: Abraham hatte sie nicht als seine Gattin, sondern als seine Schwester ausgegeben. „Ich weiß, dass du das mit einfältigem Herzen getan hast“, sagt Gott ihm im Traum und lässt ihn leben.
Zitat: „Und Gott sprach zu ihm im Traum.“ (1. Mose 20,3)
Jakobs Himmelsleiter
Nach dieser Nacht wird sich Jakob verwundert die Augen gerieben haben. Was er gesehen hatte? Eine Leiter ragt von der Erde in den Himmel, Engel klettern rauf und runter, und ganz oben steht Gott und verheißt nicht nur unzählige Nachkommen, sondern auch absolute Treue: „Ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ Der Traum trügte nicht: Jakob wurde zu einem der biblischen Stammväter.
Zitat: „Und ihm träumte, eine Leiter stand auf Erden.“ (1. Mose 28, 10-22)
Pharaos fette Kühe
Aus dem Nil steigen erst sieben fette, dann sieben magere Kühe; dann wachsen sieben Ähren auf einem Halm und daneben stehen sieben versengte Ähren: Mit diesen Träumen kann der Pharao nichts anfangen. Auch seine Wahrsager können ihm die Träume nicht deuten. Erst der inhaftierte Hebräer Josef kann helfen, und seine Deutung klingt ziemlich naheliegend: Erst wird Ägypten sieben gute Jahre erleben, dann sieben Jahre des Hungers. Der Pharao ist begeistert von Josefs Traumdeutungskünsten und bestellt ihn zum königlichen Landwirtschaftsminister.
Zitat: „Und er deutete uns seine Träume.“ (1. Mose 41, 1-36)
Salomos Bitte um Weisheit
„Bitte, was ich dir geben soll“: Das klingt wie ein Märchen von einer Fee, die einen Wunsch erfüllt. Ähnlich mag der junge König Salomo sich gefühlt haben, als Gott ihm im Traum diese Frage stellte. Und weil er sich keinen schnöden Mammon, sondern ein „gehorsames Herz“ wünschte, schenkte Gott ihm obendrein Weisheit, ein „langes Leben“, „Reichtum und Ehre“. Kein Wunder also, dass Salomo als der weiseste und reichste König Israels gilt.
Zitat: „Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum!“ (1. Könige 3)
Nebukadnezars Traumbild
Ein babylonisches Willkür-Quiz veranstaltete Nebukadnezar: Seine Wahrsager sollten ihm sagen, was er geträumt – und was das zu bedeuten habe. Sie scheitern verständlicherweise, aber der israelitische Prophet Daniel kann (mit Gottes Hilfe) dem König antworten und helfen. Sein Traum von einem riesigen, schrecklichen Bild, auf dem eine metallene Figur von Steinen zerstört wird, kann nur bedeuten: Nach den irdischen Reichen wird Gott ein ewiges himmlisches Reich errichten. Daraufhin erkennt Nebukadnezar Gott an und erhebt Daniel zum Fürsten über Babel.
Zitat: „Ich hab einen Traum gehabt, der hat mich erschreckt.“ (Daniel 2)
Josefs Engels-Traum
Das soll einer verstehen: Da wird die eigene Verlobte schwanger und behauptet, mit keinem Mann beisammen gewesen zu sein. Starker Tobak für Josef, den Zimmermann aus Nazareth; insgeheim überlegt er, Maria zu verlassen. Ein Engel überzeugt ihn, dies nicht zu tun, indem er das Unglaubliche erklärt: Maria sei vom Heiligen Geist geschwängert; das Kind, Jesus, werde das Volk retten. Gott sei Dank glaube Josef dem Engel und nahm seine Frau zu sich.
Zitat: „Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte.“ (Matthäus 1, 20)
Der rettende Engel
Hätte Josef dieses Mal seinem Traum nicht geglaubt, wäre Jesus womöglich schon als Säugling ermordet worden. Ein Engel hatte Josef im Schlaf vor den Häschern Herodes gewarnt, die Jesus töten wollen. Josef nimmt Maria und das Kind und flieht nach Ägypten. In Bethlehem fallen unzählige unschuldige Kinder dem Wahn des Herodes zum Opfer.
Zitat: „Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten.“ (Matthäus 2, 13-15)
Uwe Birnstein