Paralympics-Pastor betreut Sportler in Tokio aus der Ferne

Christian Bode ist seit 2012 Paralympics-Seelsorger der Evangelischen Kirche in Deutschland

Christian Bode

Pfarrer Christian Bode, Paralympics-Seelsorger der EKD

Osnabrück/Tokio (epd). Der evangelische Paralympics-Seelsorger Christian Bode aus Osnabrück hofft, die deutschen Sportler mit Behinderung bei den am 24. August beginnenden paralympischen Spielen in Tokio auch aus der Ferne unterstützen zu können. Wegen der coronabedingt stark begrenzten Kontingente für die nationalen Teams seien er und seine katholische Kollegin aktuell nur digital erreichbar, sagte der 43-Jährige dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bode , selbst Tischtennis-Sportler und -Trainer, ist seit 2012 Paralympics-Seelsorger der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er war immer mit dem deutschen Team an den Austragungssorten der Sommer- und Winterspiele.

Es sei eine gemeinsame Entscheidung aller Beteiligten gewesen, dass die grundsätzlich von allen als fester Bestandteil erachtete seelsorgerliche Begleitung vor diesem Ort entfällt muss. „Es ist wichtig, dass die Spiele stattfinden und die Sportler nach fünf Jahren die Chance haben, sich im Wettkampf zu messen und zu zeigen“, betonte der Pastor, der seit einem Jahr als Geschäftsführer der Evangelischen Erwachsenenbildung in Osnabrück: „Das muss jetzt Priorität haben. Alles andere ordnet sich dem unter.“

Segenswünsche für die Sportler bei den Paralympics

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Bode betonte, er habe Videoclips und Geleitworte für jeden Tag vorbereitet, die die Sportler automatisiert über eine Team-App auf ihren Smartphones geschickt bekämen. Vor allem stehe er aber rund um die Uhr für Gespräche und seelsorgerliche Begleitung bereit: „Ich bin 24 Stunden auf Standby. Mein Handy liegt immer angeschaltet auf dem Nachtschrank“, sagte er auch mit Blick auf die Zeitverschiebung. Außerdem habe er einen Zoom-Gottesdienst für den 29. August geplant. Vor Ort stünden für Notfälle außerdem ein Pastorenehepaar und ein katholischer Priester zur Verfügung, die schon seit Jahren ihrer deutschen Gemeinden in Tokio betreuten.

Der Bedarf an Seelsorge-Gesprächen steigt mit zunehmender Dauer der Wettkämpfe, sagte der Theologe, der von 2001 bis 2008 zugleich nebenberuflicher Tischtennistrainer des Deutschen Behindertensportverbandes war. In dieser Rolle sei er bereits 2008 bei den Paralympics in Peking dabei gewesen und kenne noch einige Sportlerinnen und Sportler persönlich. Bode , der selbst keine Behinderung hat, außerdem möchte aus seinem christlichen Menschenbild heraus Botschafter sein „für Menschen mit Grenzen“, wie er es zeigt. Er kämpft für eine inklusive Gesellschaft, in der diese Menschen selbstverständlich dazugehörten.

epd-Gespräch: Martina Schwager