Vom Flugblatt zum Online-Kommentar
Wittenberger Themenwoche beschäftigt sich mit „Medien“
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Martin Luther wusste die Medien seiner Zeit bekanntlich wirkungsvoll zu nutzen. Damals waren das vor allem Flugblätter und Schriften – durch die Erfindung des Buchdrucks in beweglichen Lettern brandneu und, wie sich erweisen sollte, mit einer ähnlichen Kraft zur Veränderung ausgestattet wie elektronische Medien heute. Grund genug, auf der Weltausstellung Reformation den Medien eine Themenwoche zu widmen.
Die beginnt am 23. August und stellt Grundfragen: Wer stellt wie Öffentlichkeit her? Wie entsteht eine Nachricht, eine Sendung, ein Film? Welche Entscheidungen und Interessen sind wichtig? Besucher können hinter die Kulissen von Redaktionen blicken, journalistisches Handwerk ausprobieren und diskutieren.
„Martin Luther der erste Journalist?“
Im Mediencafé des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) gibt es an drei Tagen jeweils zwei Veranstaltungen mit dem Herausgeber und Chefredakteur des Magazins chrismon, Arnd Brummer. Unter dem Titel „Im Himmel sind die Allerletzten“ liest der Journalist eine Auswahl seiner monatlichen Kolumnen. Außerdem befasst er sich mit dem 1530 erschienenen „Sendbrief vom Dolmetschen“ und stellt die Frage „Martin Luther der erste Journalist?“ Das Publikum ist zum Mitdiskutieren eingeladen.
Die Rolle des Journalismus für den Erhalt der Demokratie beleuchtet eine Veranstaltung mit Johannes Ludwig vom Whistleblower-Netzwerk am 24. August. „Wie wichtig ist Kritik für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft?“, lautet hier die Frage. An zwei Terminen geht es um die Kommunikationskultur im Internet: Über die „Anonymität im Internet“ spricht die Justizministerin von Sachsen-Anhalt, Anne-Marie-Keding, am 26.August. Am 27. August geht es um digitale Diskriminierung und den Umgang mit Hasskommentaren in einem Gespräch mit der Reformationsbotschafterin Margot Käßmann und den Journalistinnen Ursula Ott (chrismon) und Angelika Hellemann (Bild am Sonntag).
Digitale Diskriminierung und Hasskommentare
Wie Medien Skandale inszenieren versucht eine Veranstaltung am 28. August aufzuzeigen. Auch hier ist Margot Käßmann zu Gast und berichtet über die Erfahrungen mit ihrer Aussage „Nichts ist gut in Afghanistan“, die seinerzeit für viel Wirbel sorgte.
Ebenfalls am 28. August führt der chrismon-Chefredakteur Burkhard Weitz eine Gruppe arabisch-persischer Journalisten von der Nachrichtenplattform amalberlin.de durch Wittenberg. Der Rundgang ist offen für alle, die den fremden Blick auf unser kulturelles Erbe erleben und mit geflüchteten Journalisten ins Gespräch kommen wollen.
ekd.de
Mehr zum Programm der Themenwoche „Medien“ im Veranstaltungskalender auf www.r2017.org oder als Programmflyer zum Download sowie in den Infoshops und im Pressezentrum in Lutherstadt Wittenberg.